Die Sammlung japanischer Kunst umfasst die Statue eines Shinto-Priesters aus dem 12. Jahrhundert, einen Hausaltar mit dem Bodhisattwa Jizô aus dem 18. Jahrhundert und Keramiken, Rollbilder, Paravents, Kalligraphien aus dem 19. Jahrhundert. Unter den Rollbildern, Keramiken und Kalligraphien finden sich viele von der Hand der Otagaki Rengetsu, einer bemerkenswerten Frau (1791 – 1875), die als Dichterin und Malerin hervorgetreten und mit 40 Jahren Nonne geworden, aber weiterhin als Künstlerin tätig geblieben ist.
In der Sammlung Alter Kunst kommt der chinesischen Kunst die größte Bedeutung zu, aufgrund der Vielzahl der Werke, der unterschiedlichen Gattungen und der Qualität der Objekte. Aus der Zeit der Han-Dynastie (206 v.u.Z. – 220 n.u.Z.) stammen ein Zug mit 15 Reitern sowie eine Reihe von 16 Fußsoldaten. Die Han-Dynastie, die China über 400 Jahre und damit am längsten regierte und dem Land wirtschaftlich und kulturell eine Blütezeit bescherte, hat den großen Reichseiniger und ersten Kaiser Qin Shihuang Di (221 – 210 v.u.Z.) beerbt, dessen Qin-Dynastie bald nach ihm 206 v.Chr. erlosch. Die Han-Dynastie übernahm ein geeintes Reich mit einheitlichen Gesetzen, verwaltet von geschulten, gelehrten Beamten, erschlossen durch ein verzweigtes Straßennetz mit genormter Wagenspur, ausgestattet mit einheitlichen Maßen und Gewichten. Die für alle geltende weltanschauliche Basis war der Konfuzianismus, eine Staatsethik der Loyalität und Pietät, der Über- und Unterordnung, die der Oberschicht auch im Jenseits die Weiterführung des Ranges im Leben garantierte. Der Ahnen- und Totenkult war somit ein Privileg der Elite.
Nach der Han-Zeit zerbrach das Reich. Gleichzeitig begann der Buddhismus im 3. Jahrhundert, sich auf sanfte Weise in China zu verbreiten. Seine Klöster bildeten geistige, kulturelle und wirtschaftliche Zentren. Der Buddhismus fand großen Zulauf als individuelle Heilslehre, die den Menschen zur Reinheit des nirvāna läutern wollte. Der Buddhismus blieb etwa ein Jahrtausend in China, wurde während der Tang- und Song-Dynastie (618 – 907, 960 – 1279 n.u.Z.) gewaltsam zurückgedrängt und schließlich ausgelöscht. Seine Blütezeit erreichte der Buddhismus zur Zeit der Nördlichen Qi-Dynastie (550 – 577 n.u.Z.) und der Sui-Dynastie (581 – 618 n.u.Z.), die das chinesische Reich wieder einte.
Buddha-Statuen und –Köpfe aus Kalkstein in großer Zahl und von bezaubernder Schönheit umfasst die Sammlung, darunter einen monumentalen Buddha-Kopf aus weißem Marmor (90 cm H) mit Spuren farbiger Fassung.
Aus der Wei-Dynastie (386 – 550 n.u.Z.), die nur einen Teil des Reiches beherrschte, stammt ein Zug mit 53 Figuren aus einer Grabbeigabe – in der konfuzianischen Tradition der Han-Dynastie –, die in der hohen Beamtenschaft und im Militär überdauerte und zur Tang- und Song-Zeit den Buddhismus bekämpfte. Aus der Tang-Dynastie besitzt die Sammlung hervorragende Werke: die Statue eines Tempelwächters mit furchterregender Mimik und Tierskulpturen aus Ton von großer Realitätsnähe.
Seit der Song-Zeit sind Gelehrtensteine überliefert, Objekte des sinnenden Betrachtens und des Wanderns der Augen in einer Miniaturlandschaft, die auf flachen Holzsockeln lagern. Die Exemplare in der Sammlung datieren aus der Qing-Dynastie (18. – 19. Jh.). Aus dieser Zeit stammen auch mehrere großformatige Rollbilder mit Ahnenportraits hoch- und höchstgestellter Personen in prachtvollen, zeremoniellen Gewändern. Überdies hat die Sammlung auch einige historische Möbel erworben. Eine Vielzahl von Porzellanen seit der Song-Zeit rundet die Vorstellung von chinesischer Kultur in der Sammlung ab. Diese Porzellane zeichnen sich durch eine hohe Formvollendung aus, die das Design bis in die heutige Zeit in den besten Fällen nachdrücklich beeinflusst.