MODERNE KUNST: MALEREI
Ausgewählte Werke
TADAAKI KUWAYAMA, o.T.
TADAAKI KUWAYAMA
o.T., 1968
Acryl auf Leinwand, Alu-Rahmen
272 x 102cm BH
Der 1932 in Nagoya/Japan geborene Künstler Tadaaki Kuwayama, der seit 1958 in New York lebt[1], schafft in seiner Malerei eine Synthese aus Positionen amerikanischer Farbfeldmalerei (Ellsworth Kelly, Frank Stella usw.) und meditativ-wirkenden Bildtraditionen seiner japanischen Kultur.
Er bevorzugt eine sehr reduzierte Farbigkeit und arbeitet seit den frühen 70er Jahren auch mit metallischen Zusätzen, die den dezenten Farben eine leicht schimmernde Oberfläche geben und den Lichteinfall als gestalterisches Element für eine changierende Farbwirkung nutzen. Durch diese feinen Differenzierungen der Farben verändert sich deren Wirkung im Raum auch durch den jeweiligen Standort des Betrachters.
Durch die segmentartige Unterteilung der Einzelbilder, ihren stelen- oder objekthaften Charakter und ihre rhythmische Anordnung in Serien, wo die einzelnen Teile oft nur durch farbliche Nuancen variieren, stellen sich starke Affinitäten zur japanischen Architektur und Innenraumgestaltung ein.
Wie Eugen Gomringer in einem Katalogtext[2] erwähnt, wird in der alten japanischen Kunsttradition den Eigenschaften Originalität oder Einzigartigkeit kein fundamentaler Wert beigemessen. Dagegen sind Wiederholung und Nachbildung Werte von zentraler Bedeutung (in der westlichen Malerei griff dies zum Beispiel in aller Konsequenz Ad Reinhardt bei seinen schwarzen Bildern auf).
So spielt auch in Kuwayamas Arbeiten die Serialität und Variation von ähnlichen Einzelelementen eine große Rolle. Auch er strebt die Abwesenheit der künstlerischen Individualität und eine Art unaufdringlich- anonymer Perfektion subtil und fein gestalteter Oberflächen an, die zwar als autonome Werke entstehen, ihre Wirkung aber sehr stark durch den Bezug zum umgebenden Raum entfalten.
Ute Riese, 2008
[1] Tadaaki Kuwayama *4. März 1932 in Nagoya (JP), †18. August 2023 in New York City (NY, USA)
[2] Katalog: Tadaaki Kuwayama, Project for Ingolstadt, Städtische Galerie im Theater Ingolstadt, 1997. Stiftung DKM, Linien stiller Schönheit, 2008, 262 – 265, Abb. 264 – 265.
Das Bild ist in der ständigen Präsentation der Sammlung zu sehen.