Iran _ Amlash
Gilan-Kultur, 1250 – 800 v.u.Z.
Grauer, gebrannter Ton
25,2 x 11,5 x 19,5 cm LBH
Aus Fragmenten zusammengesetzt

Bei diesem Spendengefäß handelt es sich ebenfalls um einen typischen Vertreter der Buckelrindgefäße aus der Gilan-Kultur, auch wenn der Körper bei diesem Exemplar weniger dynamisch als normalerweise durchgebildet ist. So wirkt insgesamt die Erscheinung dieses Tieres etwas schwerfälliger als beim vorhergehenden Beispiel. Während dem Buckelrind-Gefäß Kat.-Nr. 1 der schwungvolle Kreis zugrunde liegt, sind bei diesem Rinder-Askos mehr die horizontalen und vertikalen Linien betont. Dies lässt sich nicht nur am Körper, sondern auch am gerade aufgerichteten Gehörn und am Fettbuckel ablesen. Die Angabe von Details fehlt fast völlig. Auch hier ist der Kopf des Rindes zu einer Schnabeltülle umgearbeitet, die als Ein- und Ausgussöffnung diente. Bis auf die extrem kurzen Stummelbeine und das Gehörn ist das Gefäß hohl geformt.

André Wiese, 2011

Literatur
Kunstwerke der Antike. Cahn Auktionen AG, Auktionskatalog Basel 22. September 2006, Calbe 2006, 37 no. 63. E.O. Negahban, Marlik. The Complete Excavation Report, The University Museum Monograph 87, 2 vols., Philadelphia PA 1996, 116–122 plates 36–38 nos. 83–99. Paradeisos. Frühe Tierbilder aus Persien aus der Sammlung Elisabeth und Peter Suter-Dürsteler, exhibition catalogue Basel, Basel 1992, 62f. no. 15. T.S. Kawami, Ancient Iranian Ceramics from the Arthur M. Sackler Collections, New York 1992, 135f. no. 49. W. Seipel (ed.), 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran, exhibition catalogue Basel, Vienna 2003, 156f. no. 83. M. Guggisberg, Frühgriechische Tierkeramik. Zur Entwicklung und Bedeutung der Tiergefäße und der hohlen Tierfiguren in der späten Bronze- und frühen Eisenzeit (ca. 1600–700 v.Chr.), Mainz 1996, 341–345. Stiftung DKM, Iran _ Amlash, Duisburg, 2011, 24 – 25, Kat.-Nr. 2.