ALTE KUNST: CHINA
Ausgewählte Werke
Kopf einer monumentalen Buddha-Skulptur
China, Nördliche Chi, 550 – 577 n.u.Z.
Weißer Marmor aus Hebei, ca. 100 cm H
Dieser beeindruckende, spektakuläre, große Kopf ist einer der seltenen monumentalen Exemplare, die sich außerhalb von China befinden und im öffentlichen Raum präsentiert werden. Ihm, eines der Hauptwerke im Museum, ist ein eigener Ausstellungsraum gewidmet, der zur Ruhe, zur Besinnung … verführt.
Der Buddha-Kopf zeigt einen Ausdruck tiefer Innerlichkeit und Würde. Die in Meditation halb geschlossenen Augen werden von den Linien der Brauen in hohem Bogen überspannt. Die noch unbeschädigte Nase ist lang und gerade. Der Mund mit den kraftvoll geschwungenen Lippen zeigt ein feines Lächeln. Es sind Gesichtszüge, wie sie auch für Plastiken des Fundes von Qingzhou (Nördlichen-Chi-Periode / Northern Qi) charakteristisch sind. Die Haarlocken sind noppenförmig und bilden regelmäßige Reihen, welche den Uṣṇīṣa bedecken, aber die Rückseite des Schädels unbedeckt lassen. Die überlebensgroße Statue war also auf Vordersicht gearbeitet.
Wie aus den Farbuntersuchungen hervorgeht, wurde der Kopf nachweisbar noch bis ins 19. Jahrhundert kultisch bemalt. Die Haarlocken sind blau, das Gesicht ist in einem bräunlichen Ton gehalten. Der ungewöhnlich große Kopf eines Buddha stammt vermutlich von einer monumentalen Statue der Nördlichen-Chi-Periode aus der nördlichen Provinz Hebei, wo diese Art des Marmors vorkommt.
Katalog _ Museum DKM: Linien stiller Schönheit